Lurs – ein kostenloses (Lern-)Abenteuerspiel

Heute an dieser Stelle einmal eine kostenlose Softwareempfehlung. LegaKids hat jetzt ein kostenloses Abenteuerspiel online gestellt, mit dem Kinder Freude am Lesen, Schreiben, Rechnen und sogar Kochen finden bzw. wiederfinden.

LegaKids sieht Lese-Rechtschreibprobleme von Kindern und Jugendlichen zuallererst als eine Variation von Lernwegen bzw. als  Variation von Begabungsprofilen.

Sicher spielen bei der Entstehung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sehr unterschiedliche Ursachen eine Rolle: genetische Voraussetzungen, Vorläuferfähigkeiten wie die phonologische Bewusstheit und die Benennungsgeschwindigkeit, die Sprachentwicklung eines Kindes, die Hörverarbeitung, die Sehverarbeitung, die Aufmerksamkeit, aber auch soziale Komponenten, wie die soziale Rolle eines Kindes in der Schule und in der Familie, der schulische Unterricht, die mehr oder weniger anregende Lernumgebung zu Hause u.v.m.

Sowohl bei Legasthenie als auch bei LRS und weiteren Begriffen handelt es sich ausschließlich um eine Schwäche, nicht um ein Krankheitsbild, eine Behinderung oder eine Störung. Die Probleme beim Lesen und Schreiben sind abhängig von stärker oder schwächer ausgeprägten Begabungen beim einzelnen Menschen. Bei geringen Begabungen im Bereich Lesen oder Schreiben gibt es keinen erwiesenen Zusammenhang mit medizinischen Defiziten oder genetischen Fehlbildungen. Von einer Definition „LRS als Krankheit, Behinderung oder Störung“ grenzt sich LegaKids damit ab.

Letztlich aber stehen für LegaKids nicht Definitionen und Ursachen im Vordergrund, sondern die Folgen der Beeinträchtigung für Kinder, Eltern, Lehrer und Gesellschaft sowie die Möglichkeiten, ihnen positiv zu begegnen. Zentral ist das Anrecht jedes Kindes auf eine individuelle schulische (wenn nötig auch außerschulische) Förderung, die es dem Kind ermöglicht, Lesen und Schreiben an seinem Tempo und seinen Begabungsschwerpunkten orientiert zu erlernen.

Lurs, das Lese- und Rechtschreibmonster, steht stellvertretend für alle Probleme rund um das Lesen und Schreiben – denn sein Beruf ist, Kindern wie Erwachsenen das Lesen und Schreiben so richtig schwer zu machen. Warum er das tut? Lurs hat sich seit Jahrhunderten sehr viel Wissen angeeignet. Dieses Wissen hütet er eifersüchtig. Deshalb mag er keine Kinder, die richtig gut lesen und schreiben können. Lurs hat einfach Angst, dass Kinder genauso schlau werden könnten, wie er es ist.

Wir haben Lurs ambivalent angelegt – er ist eigentlich böse, aber manchmal auch lustig, listig und liebenswürdig. Einerseits ändern sich unsere Begabungen im Leben nicht grundlegend, so dass wir uns mit Lurs arrangieren müssen. Andererseits ist gerade das Lesen für das gesamte Leben so wichtig, dass wir alles daransetzen sollten, Lesekompetenzen zu erlangen beziehungsweise sie unseren Kindern zu vermitteln.